Freiwillige Feuerwehr Partenheim
RETTEN-BERGEN-LÖSCHEN-SCHÜTZEN
„Die Freiwillige Feuerwehr ist eine Gemeinschaft, die es weit über 125 Jahre in unserer Gemeinde Partenheim gibt, die sich aber in den letzten Jahren auch in vielfältiger Weise geändert hat“, stellt Wehrführer Meinhard Runkel fest. So fordern neue Fahrzeuggenerationen und Gerätschaften und nicht zuletzt die Aus- und Fortbildungen dem einzelnen Feuerwehrmann bzw. der einzelnen Feuerwehrfrau einiges an Freizeit ab, damit sie den Vorgaben und Gesetzen gerecht werden können. Der Wehrführer: „In einer funktionierenden Feuerwehr ist dies aber keine Belastung. Denn es macht auch Freude, sich mit technischen Dingen zu beschäftigen und dies auch immer wieder unseren Mitbürgern unter Beweis zu stellen.“ Fakt ist jedoch: „Eine freiwillige Feuerwehr ist zwar gesetzlich vorgeschrieben, aber sie kann nur so lange wirksame Hilfe leisten, so lange es auch Freiwillige gibt.“
Über ihre Übungen hinaus unterstützt die Feuerwehr das Ortsgeschehen und die örtlichen Vereine. So sorgt sie zum Beispiel durch Absicherungsmaßnahmen dafür, dass beim Seifenkistenrennen, beim jährlichen Osterfeuer und beim Sankt-Martinsumzug alles reibungslos abläuft. Runkel: „Wir freuen uns, wenn das anerkannt wird und es heißt: ihr seid bei uns gar nicht mehr wegzudenken!“
Partenheim liegt im "Vierländereck"
Aufgrund der räumlichen Lage in der VG Wörrstadt kommt der Feuerwehr Partenheim eine besondere Aufgabe zu, da hier die vier Verbandsgemeinden Nieder-Olm, Gau-Algesheim, Sprendlingen-Gensingen und Wörrstadt bzw. die beiden Landkreise Alzey-Worms und Mainz-Bingen aneinandergrenzen. „In unserem ‚Vierländereck‘ kommt es daher schon einmal vor“, berichtet Wehrführer Runkel, „dass wir zu einem Einsatz alarmiert werden, der sich Richtung Wolfsheim, Ober-Hilbersheim oder Jugenheim in einem fremden Ausrückebereich befindet.“ Innerhalb der VG Wörrstadt gehört die Feuerwehr Partenheim zusammen mit den Wehren Saulheim und Vendersheim zum „Ausrückebereich Nord“.
Runkel wünscht sich, dass die Zusammenarbeit der Feuerwehren über die VG- und Kreisgrenzen hinaus noch weiter verbessert wird. Zwar gab es schon Gemeinschaftsübungen, wie 2015 mit dem Nachbarn in Jugenheim, aber „hier ist sicher noch Luft nach oben“. Natürlich müsse zuerst die Politik die notwendigen Voraussetzungen schaffen, damit sich in dieser Beziehung etwas Gravierendes ändern könne.
Gefragt nach der bisher größten Übung nennt der Wehrführer den simulierten Absturz eines Hubschraubers der US-Armee im Jahr 1998. Der Hubschrauber landete in der Partenheimer Gemarkung, US-Soldaten wurden als Verletzte geschminkt.
Mit dabei waren die Feuerwehren der VG Wörrstadt, die Flughafenfeuerwehr Erbenheim, das THW und DRK – alles in allem mit ca. 200 Helfern.
Partenheim hat eine moderne Feuerwehr
Mit 30 Aktiven, hiervon eine Feuerwehrfrau, 15 Atemschutzträgern und 3 Fahrzeugen wird die Feuerwehr Partenheim den Anforderungen an eine moderne Feuerwehr gerecht. Neben einem Tragkraftspritzenfahrzeug und einem Mannschaftstransportfahrzeug-Ladepritsche ist ein Staffellöschfahrzeug 10/10 mit 1.000 Liter Wasser vor Ort. Es ist ein einsatztaktisch hochwertiges Fahrzeug, das der Partenheimer Feuerwehr im Brandfall ein schnelles Eingreifen ermöglicht, bis gegebenenfalls Unterstützung aus anderen Orten da ist.
Jährlich haben die Partenheimer etwa 20-25 Einsätze zu leisten, darunter viele technische Einsätze und auch „Nachbarschaftshilfe“ bei anderen Wehren. In Erinnerung geblieben sind vor allem Einsätze im eigenen Ort. So zum Beispiel der Kindergartenbrand von 1985 und das Hochwasser vom 30. März 2003, bei dem drei Wohnungen bis zu 2 Meter hoch geflutet wurden. Auch der Brand der St. Georgenhalle 2007 ist noch sehr präsent. Der Schwerpunkt in den letzten Jahren lag eher auf schweren Verkehrsunfällen auf der L414 und L413 in Richtung Wörrstadt, Ober-Hilbersheim und Wolfsheim. Runkel: „Auch die Unwettereinsätze haben zugenommen, was wohl angesichts der feststellbaren Klimaveränderungen in den nächsten Jahren noch ansteigen wird.“
Feuerwehr-Nachwuchs kommt vor allem aus der Jugendfeuerwehr
1996 wurde die örtliche Jugendfeuerwehr gegründet, in der zurzeit zehn Jungen im Alter von 10 bis 16 Jahren unter Jugendwartin Judith Schwarz alle zwei Wochen aktiv sind. Schwarz: „Die Jugendfeuerwehr übernimmt zum Beispiel auch die wichtige Aufgabe der Hydranteneinwinterung und unterstützt dadurch die Wehr.“
Auch unter den Neubürgern findet sich zur Freude der Aktiven ab und an ein ausgebildeter Feuerwehrmann, der in einer anderen Wehr aktiv war. „Natürlich suchen wir“, so Runkel, „immer neues Personal und Quereinsteiger. Sie können sich gerne bei mir melden oder kommen Sie einfach bei einer unserer monatlichen Übungen vorbei.“
Förderverein ist wichtige Stütze
Von den Aktiven und dem Förderverein der Partenheimer Feuerwehr wird jedes Jahr am 1. Juli-Wochenende am Gerätehaus der „Tag der Feuerwehr“ veranstaltet. Den Förderverein gibt es seit 1974. Er umfasst heute rund 200 Mitglieder, so dass etwa jeder 8. Einwohner Partenheims ein Fördermitglied ist. „Da geht sicher noch etwas“, meint 1. Vorsitzender Reinhard Oehler, „zumal unser Mitgliedsbeitrag äußerst gering ist, man damit aber viel bewirken kann.“ Dank der Beiträge und des bei Veranstaltungen eingenommenen Geldes konnte der Förderverein zur Ausstattung aller erhaltenen Fahrzeuge etwas dazugeben. Oehler: „Helfer und fördernde Mitglieder sind bei uns immer herzlich willkommen.“