Freiwillige Feuerwehr Wallertheim
Anlässlich des Tags der offenen Tür wurde Tim Pfannebecker am 24. April 2016 von Bürgermeister Markus Conrad in sein Amt als neuer Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Wallertheim eingeführt. Er ist seitdem für die 27 Aktiven zuständig, die in der VG Wörrstadt als Unterstützungswehr - gemeinsam mit den Wehren aus Armsheim und Gau-Weinheim - die Ausrückegemeinschaft West bilden. „Wir haben vier Frauen in unsere Wehr integriert,“ berichtet der Wehrführer, „würden uns aber über weiteren Zuwachs in der aktiven Wehr freuen.“
Stand in früheren Jahren mehr die Brandbekämpfung im Mittelpunkt, so müssen die Wallertheimer heute häufiger zur technischen Hilfeleistung ausrücken. So geht es zum Beispiel um die Beseitigung einer Ölspur oder um die Absicherung und Hilfeleistung bei Unfällen, wie sie an der Bahnstrecke Alzey-Bingen schon hin und wieder zwischen Zügen und Pkws vorkommen. 2015 wurden insgesamt sechs Einsätze abgewickelt, 2016 waren es 16 Einsätze. „Wir müssen natürlich auch immer wieder mal ausrücken“, so Pfannebecker, „weil ein Kamin brennt oder ein Rauchmelder piepst, weil jemand das Kochgut auf dem Herd vergessen hat oder bei einem Fahrzeugbrand. Noch sehr gut in Erinnerung ist uns und sicher auch der Bevölkerung der große, zweitägige Scheunenbrand am Ortsrand im Jahr 2014.“ Auch Hochwasserereignisse machen den Wallertheimer Floriansjüngern immer wieder Probleme, wenn wie zum Beispiel im Mai 2016 der Wiesbach über seine Ufer tritt.
Entsprechend ihrer Aufgaben in der VG-Feuerwehr wurde die Wallertheimer Wehr durch die Verbandsgemeinde gut ausgerüstet. In der Fahrzeughalle stehen ein MTF-L (Mannschaftstransportfahrzeug mit Ladefläche), ein TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug) sowie ein LF8 (Löschgruppenfahrzeug). Außerdem befindet sich im Feuerwehrgerätehaus die VG-Kleiderkammer, da die Wallertheimer Wehr diese überörtliche Aufgabe für alle 14 VG-Feuerwehren übernommen hat.
Auch Absicherungsaufgaben an St. Martin oder beim VG-Weinfest gehören zu den Aufgaben oder der abwechselnd mit den Gau-Weinheimer Kameraden durchgeführte jährliche Dreck-weg-Tag, durch den die Gemarkung von dem befreit wird, was gedankenlose Zeitgenossen einfach irgendwo abladen. „Das reicht von der Mikrowelle bis hin zu alten Reifen“, berichtet Jugendwart Pierre Imbusch. Seine „Schützlinge“ sind an diesem Tag gemeinsam mit den Aktiven unterwegs. Imbusch: „Da kommt schon mal eine ganze Ackerrolle Dreck zusammen – unfassbar!“
Jugendwehr wichtig zur Nachwuchssicherung
Die Wallertheimer Jugendfeuerwehr wurde im April 1997 gegründet. Zunächst übernahm Armin Gerhardt die Betreueung der Jugendlichen, ihm folgte 2003 Wilfried Schehlmann und ab 2013 Pierre Imbusch. Er war zunächst selbst Mitglied der Jugendfeuerwehr, bevor er dann zu den Aktiven wechselte. Somit weiß er sehr gut, wie er das Amt des Jugendwartes am besten ausfüllt. Zwei Mal im Monat trifft er sich mit den zwei Mädchen und neun Jungen, von denen einer aus Gau-Weinheim kommt. Die Mehrheit ist zwischen 10 und 13 Jahre alt, zwei Jugendliche absolvieren gerade den Grundlehrgang, um bald in die aktive Wehr überzuwechseln.
Sehr eng arbeitet Imbusch mit seinem Gau-Weinheimer „Kollegen“ Pascal Bergjohann zusammen. Der Nachwuchs lernt viel über Brandschutz und Brandbekämpfung, über Hilfeleistung und Erste Hilfe und übt den Umgang mit modernen technischen Geräten. Und ganz selbstverständlich beteiligt sich die Jugendfeuerwehr an Veranstaltungen in der Ortsgemeinde, beispielsweise dem Weihnachtsmarkt.
Ohne Förderverein wäre die Gemeinde ein ganzes Stück ärmer
Viele Anschaffungen werden seit Gründung im Jahr 2011 vom Förderverein getragen, womit der als gemeinnützig anerkannte eingetragene Verein die Satzungszwecke erfüllt. Die lauten ganz nüchtern, die Feuerwehr bei ihrer Arbeit im Feuerwehr- und Rettungswesen sowie dem Umweltschutz ideell und materiell zu unterstützen, die Jugendfeuerwehr zu fördern und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.
Praktisch heißt das, die Wehrleute mit der Anschaffung dringend benötigter Geräte, mit Werkstattbedarf für die Wartung der Einsatzgeräte oder mit der Verpflegung nach Wehr- und Gemeinschaftsübungen zu versorgen. Die Finanzmittel bestreitet der Verein aus den Mitgliedsbeiträgen der rund 60 zahlenden Mitglieder, aus Zuwendungen und Spenden und auch Spendensammlungen. Die meisten Aktiven sind ebenfalls Mitglied, wobei sie vom Beitrag befreit sind. Die höchsten Einnahmen erzielt der Verein aber aus den Einnahmen im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb, wozu die Durchführung der Altweiberfastnacht, der Festzeltbetrieb beim VG-Weinfest, der Tag der offenen Tür oder der Stand der Jugendfeuerwehr am Wallertheimer Weihnachtsmarkt am dritten Adventssonntag gehören.
Seit Gründung wurden mittlerweile rund 29.000 € für Werkzeuge, Ersatzbeschaffungen für defekte Einsatzkleidung, Anschaffungen für Gerätehaus und Gemeinschaftsküche, T-Shirts und Sweatshirts für Aktive und Jugendfeuerwehr, als Zuschuss zu Ausflügen und Jugendfeuerwehrfahrten, für Unterrichtsmaterialien der Jugendfeuerwehr sowie für die Kameradschaftspflege in Form von Verpflegung der Aktiven nach Einsätzen und Übungen, die Jahresabschlussessen und die gemeinsamen Ausflüge für die Aktiven und ihre Familien bezahlt. Die Gelder sind sinnvolle und notwendige Investitionen in unser Gemeinwesen, von denen wir alle profitieren: im Brandfall, bei Verkehrsunfällen und Katastrophen, bei Unfällen, die der Umwelt schaden, bei Straßenabsperrungen im Sport, bei Umzügen, bei der Einwinterung der Hydranten. Bei all dem sind unsere Aktiven tatkräftig dabei – und alles freiwillig und zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Und so wünscht sich der Förderverein noch viele neue Mitglieder, weiterhin großzügige Spenden bei den Sammlungen und zahlreiche Besucher bei den Veranstaltungen, damit er auch in Zukunft ein lebendiger und aktiver Teil der Feuerwehrgemeinschaft bleiben kann. Zum Wohl eines jeden Einzelnen.